Leutesdorf gedenkt 75. Todestag von Pater Haw
Leutesdorf – „Was würden Sie sagen, wenn ich Pater Johannes Maria Haw, als Dominostein bezeichnen würde?“, das hat der Trierer Weihbischof Robert Brahm die Gottesdienstgemeinde in der Pfarrkirche St. Laurentius in Leutesdorf anlässlich des 75. Todestags des Ordensgründers gefragt. Haw, der unter anderem in Leutesdorf gewirkt und dort verstorben ist, habe durch sein Handeln für Alkoholabhängige, die Gründung des Johannesbundes, der Johannesschwestern von Maria Königin und der Gemeinschaft der Missionare vom Heiligen Johannes dem Täufer eine Art Dominoeffekt ausgelöst: Noch heute seien weltweit Frauen und Männer im Sinne Haws in der Betreuung von Obdachlosen, entlassenen Strafgefangenen, in Altenheimen, Sozialdiensten und in der Glaubensverkündigung unterwegs. „Sie arbeiten selbst wie ein Steinchen im Dominoeffekt“, bestärkte Brahm die Anwesenden in ihrem Engagement.
Dem Gottesdienst zum Gedenken an den 75. Todestag von Pater Johannes Maria Haw in der Leutesdorfer Pfarrkirche stand Weihbischof Robert Brahm (links) vor. Foto: Bistum Trier/Julia Fröder
1871in Schweich bei Trier geboren, mit 23 Jahren zum Priester geweiht, lernte er unter den Bergleuten im Saarland die Not von Alkoholabhängigkeit kennen. Damals ahnte wohl niemand, welchen Effekt Haws Arbeit auslösen würde, so Brahm. Haw gab den Suchterkrankten nicht nur fachliche Unterstützung, sondern half ihnen mit geistlichen Übungen, der Abhängigkeit zu widerstehen. „Haw ist ganz konkret in die Fußstapfen Jesu getreten“, betonte Brahm in seiner Predigt. „Denn Jesus hat Menschen vom Rand der Gesellschaft in die Mitte geholt und ihnen ein Ansehen gegeben“, berichtete der Weihbischof, der sich damit auf das Sonntagsevangelium vom blinden Bettler Bartimäus bezog. „Sie machen das unter anderem im Bereich der Resozialisierung ebenfalls“, sagte Brahm den anwesenden Brüdern, Schwestern und Mitarbeitenden des Johannesbundes. Dieser Einsatz sei unersetzbar: „Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“
Nach der Heiligen Messe, die von einem Chor musikalisch begleitet wurde, besuchte die Gottesdienstgemeinde das Grab von Haw, um anschließend im Christkönigshaus den Gedenktag zu beschließen.
Weitere Informationen zur Arbeit des Johannesbundes und den zwei Ordensgemeinschaften gibt es auf www.johannesbund.de oder unter Tel.: 02631-9760. (jf)