Smarte Region MYK10 entwickelt die digitale Zukunft von MYK – Verschiedene Digitalisierungs-Projekte im Überblick
09.08.2024 PD-Nr. 279-2024
KREIS MYK. Der Landkreis Mayen-Koblenz ist Teil der deutschlandweit 73 geförderten „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung Bauwesen sowie der KfW. Unter dem Titel „Smarte Region MYK10“ werden mithilfe der Förderung bis Ende 2027 zukunftsweisende analoge und digitale Strategien sowie Lösungen für alle Daseinsbereiche entwickelt und erprobt. Dabei stellt die Zusammenarbeit mit den Bürgern von Mayen-Koblenz einen wichtigen Faktor dar. „Unser Ziel ist es, den Alltag der Menschen im Landkreis Mayen-Koblenz ‚smarter‘ zu gestalten – das bedeutet, ihn mit digitalen Lösungen angenehmer, einfacher, nachhaltiger und effizienter zu machen“, betont Sonja Gröntgen, Projektleiterin und zugleich Chief Digital Officer des Landkreises Mayen-Koblenz. Ein Überblick der aktuellen Projekte:
Die „Smarte Region MYK10“ entwickelt und erprobt bis Ende 2027 zukunftsweisende Strategien und Lösungen für alle Daseinsbereiche im Kreis MYK. Foto: Smarte Region MYK10
RegioHubs
RegioHubs sind multifunktionale Arbeits-, Begegnungs-, Innovations- und Lernräume, die den Wissensaustausch und die Integration zukunftsweisender Lebens- und Arbeitsmodelle fördern. Die RegioHubs werden als digitale Ankerorte in der Region dienen und den sozialen Austausch sowie das regionale Wirtschaften fördern. Geplant ist die Einrichtung an verschiedenen Standorten wie der Stadthausgalerie in Andernach, dem Ideenkino in Bendorf, dem @Videl in Polch, dem Viergiebelhaus in Monreal und dem Pfarrhaus in Rieden.
Hochwasserfrühwarnsystem
Zum Schutz vor Überschwemmungen soll die Pegelerfassung im Landkreis Mayen-Koblenz erweitert werden. Mithilfe von IoT-Sensoren werden die Pegelstände an verschiedenen Flüssen erfasst, darunter Pegel Breitenau im Landkreis Westerwald, Pegel Thür in der Verbandsgemeinde Mendig, Pegel Camping Falkley sowie Pegel Bermel und Hammesmühle in der Verbandsgemeinde Vordereifel. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen und Schäden durch Hochwasserereignisse zu minimieren.
Amt-O-Mat
Der Landkreis hat gemeinsam mit sechs kreisangehörigen Kommunen Selbstbedienungsterminals für die öffentliche Verwaltung eingeführt. Durch die Automaten erhalten die Bürger von Mayen-Koblenz eine einfache Möglichkeit, Verwaltungsleistungen in Anspruch zu nehmen – in digitaler Form und ohne persönlichen Termin auf dem Amt. Darüber hinaus können auch Verwaltungsdokumente, wie beispielsweise Reisepässe oder Personalausweise, dort abgeholt werden.
Bisher sind fünf Geräte in verschiedenen Rathäusern und öffentlichen Einrichtungen in Betrieb genommen worden, so in den Rathäusern von Bendorf, Vallendar, Rhein-Mosel (Kobern-Gondorf), Vordereifel (Mayen) sowie in der Kreissparkasse in Mendig. Ein weiterer Amt-O-Mat wird ab August in Weißenthurm zur Verfügung stehen.
MINT MakerSpace
Der MINT MakerSpace in Bendorf ist eine generations-übergreifende, außerschulische Lern- und Begegnungsstätte für alle MINT-Bereiche. Seit seiner Eröffnung hat sich der MakerSpace als zentraler Lernort rund um Informatik, Naturwissenschaften und Technik etabliert und versteht sich als Anlaufstelle für die bisher dezentral in den Bereichen operierenden Bildungsangebote der Region. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Formate des MakerSpace auch an allen anderen Orten im Landkreis zu präsentieren – sei es in Schulen, Gemeindehäusern, kommunalen oder freien Jugendeinrichtungen. Mit einem breiten Kursangebot, das von wöchentlich stattfindenden Treffen zu Smart Home über Nähen oder Programmieren bis hin zu Ferienfreizeiten und offenen Werkstatttreffs reicht, wird ein umfassendes Bildungsangebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bereitgestellt.
Digitale Wanderung
Die Traumpfade und Traumpfädchen im Rhein-Mosel-Eifel-Land zählen zurecht zu den beliebtesten Wander- und Spazierwegen im Landkreis Mayen-Koblenz und darüber hinaus. Um diese Attraktivität noch zu steigern, hat die Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET) gemeinsam mit der Smarten Region MYK10 und dem Kulturpark Sayn auf dem Traumpfädchen „Sayner Aussichten“ in Bendorf-Sayn die erste digitale Wanderung in MYK ins Leben gerufen, die Wanderer und Touristen mithilfe von Video- und Audiobeiträgen mit auf eine kurzweilige Reise in die geschichtsträchtige Vergangenheit von Sayn nimmt.
Die Idee hinter der digitalen Wanderung ist so genial wie einfach: Informationen zur lokalen Geschichte beziehungsweise zu Sehenswürdigkeiten in Bendorf-Sayn werden auf einer kurzen Spazierwanderung in Audio-Beiträgen und Videos zur Verfügung gestellt. Der Zugriff erfolgt mittels QR-Codes oder über die Integration in die beliebte Traumpfade-App. Die Audio-Beiträge und Videos machen mithilfe lokaler Persönlichkeiten die Geschichte sichtbar und bieten einen niedrigschwelligen Zugang, um Digitalisierung zu erleben.
Mein MYK-App
Gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Kommunen wurde eine App für Mobiltelefone umgesetzt. Mit dieser haben die Bürger des Landkreises Mayen-Koblenz alle Informationen rund um Verwaltung, Wirtschaft, Freizeit und Alltagsleben orts- und zeitunabhängig immer in der Hosentasche dabei – zentral an einem Ort, auf dem eigenen Tablet oder Smartphone. Die App beinhaltet eine Vielzahl von Diensten, wie beispielsweise den Zugang zu Verwaltungsleistungen, Freizeitinformationen oder aktuellen Neuigkeiten aus den Kommunen. Der Bereich Ehrenamt und Vereine wird ab Herbst in Form einer Ehrenamts- und Vereinsplattform ausgeweitet. So fördert die digitale App die analoge Teilhabe an Gemeinschaftsaktivitäten. Die Applikation „MeinMYK“ ist kostenlos und kann über den Apple Store oder den Google Play Store heruntergeladen werden.
Auf- und Ausbau „LoRaWAN“
Datenbasiertes Entscheiden, Steuern und Planen anhand von Echtzeit-Daten wird auch im kommunalen Alltag immer wichtiger. Derzeit entsteht daher ein kreisweites Funknetz auf Basis der „LoRaWan“ Technologie als Grundlage für zahlreiche weitere Smart-City-Anwendungen.
Das Netz ermöglicht es, Daten energieeffizient auch über lange Strecken zu versenden. Im ersten Schritt werden im Landkreis 40 LoRaWAN-Antennen installiert, die sich auf Ortschaften mit mehr als 2000 Einwohnern sowie touristisch und industriell verstärkt genutzten Gebiete konzentrieren. Mit Hilfe des Netzes entsteht ein Reallabor für Sensorik, das allen kreisangehörigen Kommunen, aber auch Dritten zur Nutzung bereitsteht. Damit können Erfahrungen gesammelt werden, in welchen Anwendungsfällen Echtzeitdaten hohen Mehrwert erzeugen – sei es rund um Parkraummanagement, Messung von Klima- und Umweltdaten, smarte Beleuchtung sowie Nutzungszahlen im Mobilitätsbereich.
In der Bahnhofstraße Andernach wird beispielsweise in einer verkehrsberuhigten Zone mit erhöhtem Verkehrsaufkommen über Sensoren die Parkplatzbelegung, die Luftqualität, das Wetter, die Bodenfeuchte und die Verkehrsfrequenz erfasst. Weitere Umsetzungsmaßnahmen laufen in der Pellenz, in Mayen, Mendig sowie Bendorf.
Mehr Informationen rund um die Projekte der Smarten Region gibt es unter www.myk10.de