Currywurst-Festival und ChocolART finden im Januar gemeinsam auf dem Neuwieder Luisenplatz statt – Viele Gründe für eine Zusammenlegung
Ist es eine sündige Verbindung? Oder doch eine himmlische? Oder beides? Wie dem auch sei: Auf die Besucher der Neuwieder Innenstadt wartet Anfang 2024 ein Mega-Event, wenn zwei der beliebtesten Veranstaltungen der Stadt die Symbiose wagen: Das Currywurst-Festival und die ChocolART finden vom 26. bis 28. Januar gemeinsam auf dem Luisenplatz statt: „C&C“!
Der Kultsnack und die süße Versuchung passen einfach prima zusammen, findet Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig: „Eine gute Kombination!“ Denn sie können natürlich nacheinander genossen werden. Aber vor allem lockt das Angebot so auch Familien oder Freundesgruppen nach Neuwied, in denen es sowohl Fans der deftigen Kost, als auch solche mit einem süßen Gaumen gibt. „Es ist ein Versuch. Cross-Over liegt im Trend“, sagt der OB und Stadtmarketing-Chefin Julia Kloos-Wieland erklärt, „dass aus dem gleichen Grund immer mehr Konzept-Stores entstehen, in denen sich verschiedene Anbieter zusammentun, um gemeinsam mehrere Zielgruppen abzudecken“.
Aber nicht nur das: Die Zusammenlegung ist auch ein Versuch, die Veranstaltungen zu stabilisieren und dauerhaft in der Deichstadt zu halten. Denn der gesamtgesellschaftliche Trend spricht eine deutliche Sprache: In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Marktstand-Beschicker in allen Bereichen stark zurückgegangen. Aufzuhalten scheint dies nicht zu sein. „Sie sterben leider immer mehr aus, was auch dazu führt, dass sich vor allem die Anbieter von guten Produkten mittlerweile sehr genau aussuchen können, wo sie hingehen“, berichtet sie und erklärt weiter, dass ein Markt auf der anderen Seite aber einfach eine gewisse Mindestanzahl an Ständen braucht, um attraktiv zu sein – für die Besucher und damit dann auch wieder für die Standbetreiber.
Gerade bei der ChocolART wäre das im kommenden März aber schwierig zu realisieren gewesen. „Ja, die Stadt war im vergangenen Jahr sehr schön voll. Aber die Anbieter waren leider trotz des starken Besuchs nicht wirklich zufrieden mit ihren Umsätzen“, berichtet die Standtmarketing-Chefin, die realistisch genug ist einzuschätzen, dass es Neuwied im Kaufkraftvergleich mit den anderen beiden ChocolART-Städten Tübingen und Wernigerode einfach schwer hat. Hinzu kam im vergangenen Jahr, dass die ChocolART nicht mit einem verkaufsoffenen Sonntag verbunden werden konnte, weil die erlaubte Mindestzahl bereits erreicht war. Beim Currywurstfestival ist eben das anders.
Last, not least kommt im nächsten Jahr ein praktisches Problem hinzu: Der Luisenplatz erhält das vielfach gewünschte Wasserspiel. Das bedeutet perspektivisch eine klare Aufwertung der Fläche, vor allem weil die Fontänen eben für Großveranstaltungen abgeschaltet werden. Aber im kommenden März ist erst einmal Baustelle.
Unter dem Strich viele Gründe für die Zusammenlegung. „Aber es ist erst einmal ein Versuch“, wiederholt Julia Kloos-Wieland. Wie es 2025 aussieht, steht damit noch nicht fest.