Stadtrat verabschiedet kommunales Förderprogramm – Hausbesitzer wie Mieter können Zuschuss beantragen
Ob am Balkongeländer, im Garten oder auf dem Dach: Wer Zuhause eine häufig sonnenbeschienene Fläche hat, kann dort unkompliziert ein sogenanntes Balkonkraftwerk aufbauen, in der Folge selbst Energie produzieren und so auf Sicht viel Geld sparen. Attraktiv - und künftig für Hausbesitzer wie Mieter in der Stadt Neuwied sogar noch attraktiver. Denn die Stadt Neuwied bezuschusst private Käufer solcher Photovoltaikanlagen ab sofort mit jeweils 100 Euro. Wie der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen hat, werden zwei Fördertöpfe mit jeweils 19.000 Euro eingerichtet – einer für Haus-Eigentümer und einer für Mieter. Die jeweiligen Genehmigungen sollen nach den gleichsam verabschiedeten Richtlinien zügig erteilt und ausgezahlt werden.

 Klimaschutzmanagerin Julia Frimmersdorf, Oberbürgermeister Jan Einig (rechts) und Beigeordneter Ralf Seemann freuen sich, dass die Stadt Neuwied ihre Bürger bei der Anschaffung von Balkon-Photovoltaikanlagen künftig unterstützen kann. Foto: Stadt Neuwied / Melanie Lange

„Wir wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien in Neuwied fördern. Aber wenn wir von Energiewende sprechen, dann ist das für viele Bürger eher abstrakt und weit weg. Deshalb wollen wir sie mitnehmen und ihnen eine echte Teilhabe ermöglichen“, betont Oberbürgermeister Jan Einig. Und während Beigeordneter Ralf Seemann vor allem unterstreicht, dass jeder Bürger mit einer PV-Anlage einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten kann, weist auch er auf die wirtschaftlichen Vorteile hin: „Sie können hier ganz konkret profitieren. Rechnen Sie es sich einmal durch. Das lohnt sich wirklich“, appelliert er und verweist darauf, dass die Preise für Photovoltaikmodule in den vergangenen Monaten merklich gesunken sind. „Auf der anderen Seite stehen die schwierig zu berechnenden Energiepreise, von denen Sie sich damit ein stückweit unabhängig machen können“, hält er fest.
Neuwieds Klimaschutzmanagerin Julia Frimmersdorf sieht das ganz genauso. Deshalb hat sie sich dafür eingesetzt, dass die Förderung der Balkonkraftwerke für Privathaushalte in das „Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ – kurz: KIPKI – des Landes aufgenommen wird. Da dafür die Genehmigung aus Mainz zwischenzeitlich vorliegt, sind die Zuschüsse zu 100 Prozent gedeckt und belasten den ohnehin angespannten Haushalt der Stadt nicht.

Zum Verfahren:
Interessenten können für Anlagen, die ab dem 12. Juli 2024 gekauft worden sind, auf der Homepage der Stadt Neuwied ein dafür bereitgestelltes Online-Formular ausfüllen. Als Nachweis sind dem Antrag der Kaufbeleg für die Balkon-PV-Anlage, die Bestätigung der Registrierung im Markenstammdatenregister und ein Foto des installierten Balkonkraftwerks hinzuzufügen. Mieter müssen außerdem das Einverständnis der Vermieter beifügen. Bei denkmalgeschätzten Gebäuden ist ebenfalls eine entsprechende Genehmigung beizufügen.