Übungsleiterlizenzierung wird in Physiotherapieausbildung integriert
KOBLENZ. Das Bildungs- und Forschungsinstitut (BFI) des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein und der Sportbund Rheinland e.V. (SBR) haben sich auf eine wegweisende Kooperation geeinigt. Ziel dieser Partnerschaft ist es, einerseits die Vielfalt in der Physiotherapieausbildung weiter auszubauen und gleichzeitig den Pool an hoch qualifizierten Übungsleitern im organisierten Sport zu vergrößern.
Durch die Kooperation zwischen dem Bildungs- und Forschungsinstitut des GK-Mittelrhein und dem Sportbund Rheinland erhalten Auszubildende in der Physiotherapie eine wertvolle Zusatzqualifikation sowie Vereine im Breitensport mehr hochqualifizierte Übungsleiter. Es freuen sich (von links): Abteilungsleiter Matthias Poeppel und Präsidentin Monika Sauer vom Sportbund Rheinland, Dr. rer. cur. Natalie Waldforst, Direktorin des BFI, und Thorsten Becker Agelidis, Fachlicher Leiter der Physiotherapieschule. Foto: GK-Mittelrhein/Kirsten Menne
Dazu wird den Absolventen der Physiotherapieschule der Zugang zur Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)-Übungsleiterlizenz Stufe C (Breitensport) und B (Prävention) dahingehend verkürzt angeboten, dass die schulischen Ausbildungsinhalte des BFI gemäß den Ausbildungsrichtlinien des SBR anerkannt werden. Die Absolvierung der verbleibenden Lernmodule erfolgt strukturell integrativ in den Theoriemodulen der Physiotherapieausbildung. Diese Lizenzen ermöglichen den Absolventen auch, im Rahmen des organisierten Sports Angebote zur Primärprävention nach § 20 SGB V durchzuführen. Dies können Angebote wie Rückentraining oder andere sportliche Aktivitäten zur Förderung der körperlichen Fitness und Vorbeugung von Erkrankungen wie Rückenschmerzen oder Herz-Kreislauf-Problemen sein.
„Durch diese Kooperation bieten wir unseren Auszubildenden eine wertvolle Zusatzqualifikation, die ihre beruflichen Perspektiven erweitert und gleichzeitig die Qualität der Gesundheitsvorsorge in der Region stärkt“, betont Dr. Natalie Waldforst, Direktorin des Bildungs- und Forschungsinstituts.
Der Sportbund Rheinland stellt als Träger der Ausbildung das notwendige Ausbildungscurriculum zur Verfügung. Die Ausbildungsmodule werden in den Bildungsalltag der Physiotherapieschule integriert, um optimale Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Die Lizenzausbildung erfolgt gemeinschaftlich durch Referierende des SBR sowie Lehrende der Physiotherapieschule. „Vereine haben es immer schwerer, Übungsleiter zu finden. Mit dieser Zusammenarbeit vergrößern wir nicht nur den Pool an Übungsleiter, sondern schaffen auch die Grundlage, hoch qualifizierte Übungsleiter für unsere Mitgliedsvereine zu gewinnen und somit die Prävention im Breitensport nachhaltig zu fördern“, erklärt Monika Sauer, Präsidentin des SBR.
Teilnehmen können Auszubildende des BFI ab dem zweiten Ausbildungsjahr der Physiotherapieausbildung. Die Teilnahme ist freiwillig. Der erste Lehrgang im Rahmen dieser Kooperation ist für das Jahr 2025 geplant.