Erwin Rüddel: „Der Bund hat schon 2016 geliefert, das Land pflegt den Verzug“

Willroth. „Die von Sorgen und Missmut getragenen Äußerungen zum längst überfälligen Baubeginn der entlastenden B 256-Ortsumgehung von Willroth sind nicht nur nachvollziehbar, sondern auch äußerst gerechtfertigt. Der Bund hat zur Realisierung dieser wichtigen und notwendigen Maßnahme alles erledigt und die Gelder bereitgestellt. Aber auch hier zeigt sich wieder einmal, dass die Mainzer Landesregierung ihren Aufgaben nicht nachkommt“, erklärte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel im Austausch mit Vertretern des Ortsgemeinderates.

Tauschten sich zur derzeitigen Situation über die dringend erforderliche B 256-Ortsumgehung Willroth aus (v.li.): Sven Grendel, Ortsbürgermeister Wilfried Schiefer, CDU-Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel und Michael Faßbender.
Foto: Reinhard Vanderfuhr / Büro Rüddel

Der hatte sich jüngst in dieser Angelegenheit mit einem Offenen Brief an zuständige Politiker von Bund, Land und Kommunen, sowie an die Presse gewandt. Für Erwin Rüddel, der seit Jahren dieses Ansinnen der Ortsgemeinde aktiv unterstützt und forciert, Anlass sich kurzfristig mit Ortsbürgermeister Wilfried Schiefer sowie den beiden Ratsherren Michael Faßbender und Sven Grendel auszutauschen.

Der Parlamentarier erinnerte daran, dass es durch seinen vehementen Einsatz in Berlin gelungen sei, unter der vormals unionsgeführten Bundesregierung, diese unbedingt erforderliche und wichtige 1,2 Kilometer lange und mit etwa 1,8 Millionen Euro veranschlagte Straßenbaumaßnahme im Bundesverkehrswegeplan zu platzieren und zwar mit vordringlichen Bedarf.  

Diese Einstufung bedeutet, dass der Bund sämtliche Kosten für Bau sowie Planung trägt und im Haushalt eingestellt hat. Im Rahmen der förderalen Aufgabenteilung ist das Land für die Planung zuständig. Die Kosten hierfür trägt wiederum der Bund.

Insofern könnten die Willrother dem über Jahre ersehnten und erforderlichen Baubeginn nun bald mit Freude entgegenschauen. Doch das Gegenteil ist der Fall.
„Es zieht sich und zieht sich in die Länge, was aus unserer Sicht nicht notwendig ist. Wir fangen gefühlt wieder von vorne an“, monierten die Ratsvertreter und wiesen darauf hin, dass sich die verkehrsbedingten Gefahren, insbesondere für die jungen Kindergartenbesucherinnen und -besucher, aber auch Schüler, durch die verzögerungsbedingt gegebene Situation weiterhin verschlechtern, ja verschlimmern.

Dadurch sei eine merkliche Steigerung dieses Gefahrenpotentials gegeben. Zudem und daran richtet sich die Kritik der Ortsgemeinde Willroth: „Es ist weiterhin kein verbindlicher Zeitplan für die Umsetzung und die Dauer des Vorhabens vorgelegt worden. Der bereits vor Corona vom Land anvisierte Umsetzungstermin 2027 hat sich in weite Ferne verflüchtigt.“

Der christdemokratische Bundestagsabgeordnete sah in diesem Zusammenhang
nicht den involvierten Landesbetrieb Mobilität (LBM) in der Hauptschusslinie, da diesem aufgrund der bekannten Personalprobleme die Hände gebunden seien: „Die Kritik richtet sich in erster Linie an das Land und das dortige Unvermögen oder den Unwillen Mobilitätsprojekte umzusetzen. Hier in Willroth hat die Ortsgemeinde alle Aufgaben längst erfüllt, die Bevölkerung steht hinter dem Projekt, umso unverständlicher ist es, dass das Land dieses Projekt förmlich torpediert. Denn allein das Land ist es, was bisher gelinde gesagt geschludert hat und dies bislang fortsetzt.“

Unverständnis zeigen nicht nur Willrother über aktuelle Planungen für eine Sanierung der bestehenden B 256 in der Ortslage Willroth. Dafür soll die B 256 in Richtung Horhausen für mehrere Wochen voll gesperrt werden, was wiederum eine Vielzahl Pendler, Betriebe und vor allem Schüler der IGS Horhausen vor immense Probleme stellt. Die Willrother sehen in der Sanierung auch ein Zeichen dafür, dass die wichtige Umgehung vom Land in noch weitere Ferne gerückt wird.

Der christdemokratische Bundestagsabgeordnete sagte abermals seinen Einsatz und seine Unterstützung zur Umsetzung und Realisierung der geforderten dringlichen Bundesstraßenumgehung von Willroth zu. „Es handelt sich hier um einen nicht länger zu vernachlässigenden Gefahren- und Unfallschwerpunkt, der vom Bund durch die seinerzeitige Übernahme und Qualifizierung im Bundesverkehrswegeplan unter vordringlichen Bedarf anerkannt wurde und für den der Bund seine auch finanziellen Verpflichtungen erfüllt hat. Wer hier bremst, ist das Land. Die Verkehrsministerin scheint sich in der linksgrün geführten Landesregierung nicht für mehr und bessere Mobilität durchsetzen zu können“, bekräftigte Erwin Rüddel.