Im Frühjahr noch hat der Verein Trotzdem-Lichtblick sein dreißigjähriges Jubiläum gefeiert - heute gibt er seine Auflösung bekannt.
 
Am Montag, dem 27.11.2024 hat die Mitgliederversammlung die Auflösung beschlossen.
Finanzielle Sorgen haben den Verein ebenso begleitet in den vergangenen Jahren, wie fehlende aktive Mitglieder. Von der Idee, den Verein zu modernisieren und evtl. in einen professionellen Frauennotruf transformieren zu können, hat der Vorstand wieder Abstand genommen- zu viel Zeit und auch personelle Ressourcen wären dafür erforderlich gewesen. In den vergangenen Jahrzehnten fand im Bereich der Frauennotrufe eine zunehmende Professionalisierung statt- der Verein Trotzdem-Lichtblick ist dem nicht gefolgt. Professionelles und fachlich fundiertes Arbeiten ist aber das, was heutzutage erforderlich ist.

Der große Verdienst des Vereins ist es, das Thema sexuelle Gewalt im Kreis Neuwied aus der Anonymität in die Öffentlichkeit gebracht zu haben! Er hat ein Forum geschaffen und betroffenen Frauen eine Anlaufstelle, Unterstützung und Hilfe geboten. Immer wieder hat der Verein auf die Bedeutsamkeit des Themas und das damit verbundene Unrecht aufmerksam gemacht.
 
Manchmal muss etwas zu Ende gehen, damit etwas Neues entstehen kann.
 
Der Kreistag hat in seiner letzten Kreistagssitzung dem Antrag von CDU und SPD zugestimmt- und damit der Verwaltung den Auftrag erteilt, die Angebote eines Frauennotrufs für die Stadt und den Kreis Neuwied vorzuhalten. Außerdem wurde die Erhöhung der Fördersummen für Frauenprojekte beschlossen.
Das Land Rheinland-Pfalz arbeitet an einer Strategie zur Umsetzung der Istanbul-Konvention- dazu gehört auch der Aus- und Aufbau weiterer Frauennotrufe.

Die Zeichen stehen also gut, dass die so wichtigen, inhaltlichen Anliegen des Vereins weiterhin verfolgt werden.

(Pressemitteilung Trotzdem-Lichtblick e.V. )