Landrat Achim Hallerbach gab der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald beim jüngsten Dialog erneut Rückendeckung
Kreis Neuwied. - Foto: Thomas Herschbach - Im Englischen wird der Handwerker auch als „Craftsman“ übersetzt und die lautmalerische Nähe zum deutschen Wort „Kraft“ kommt nicht von ungefähr: Die Kraft des Mittelstands fußt eben auch auf dem Handwerk und dessen Leistungsvermögen. Oder wie es in der Eigenwerbung der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald selbstbewusst ausgedrückt wird: „Am Anfang waren Himmel und Erde. Den Rest haben wir gemacht.“
Dass der Boden handwerklicher Tatsachen im deutschen Alltag des Jahres 2025 aktuell eher in Grauschattierungen statt golden daherkommt, war auch das beherrschende Thema des jüngsten gemeinsamen Austauschs zwischen Landrat Achim Hallerbach, Kreishandwerksmeister Ralf Winn, Michael Braun, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, und Geschäftsstellenleiter Matthias Dahmen in der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald in Neuwied.
„Gerade in unserem ländlich geprägten Landkreis bleiben der Mittelstand und mit ihm das Handwerk eine tragende Säule für eine starke Region. Unsere Wertschätzung des Handwerks ist entsprechend ausgeprägt“, hob Landrat Hallerbach in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung eines regelmäßigen persönlichen Dialogs mit den Vertreterinnen und Vertretern des Handwerks hervor.
Landrat Achim Hallerbach verlieh im Jahresgespräch mit Kreishandwerksmeister Ralf Winn (links), Michael Braun, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, und Geschäftsstellenleiter Matthias Dahmen (rechts) in der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald in Neuwied seiner Überzeugung Ausdruck, dass der regelmäßige persönliche Dialog zwischen Wirtschaft und Politik sowie regionale Netzwerke für einen wirtschaftsstarken Standort unabdingbar sind. Foto: Thomas Herschbach
Kreishandwerksmeister Ralf Winn wies gegenüber Landrat Hallerbach auf den allgegenwärtigen Fachkräftemangel hin, der sich im Handwerk ebenfalls massiv bemerkbar mache. „Bürokratische Hürden stellen die Handwerksbetriebe vor große Probleme“, kritisierte Winn, der Maßnahmen zur Fachkräftesicherung anmahnte. Nur so lasse sich die Qualität der Arbeit in der Region aufrechterhalten. Gleichzeitig betonte er, dass Arbeit sich lohnen müsse und angemessen vergütet werden sollte. Zugleich machte sich Geschäftsstellenleiter Matthias Dahmen für eine beschleunigte Umsetzung des Glasfaserausbaus bzw. eine zügigere Digitalisierung stark. Diese sei für die Betriebe von enormer Bedeutung.
Mit Blick auf die Auftragslage im Baugewerbe äußerte KHWK-Geschäftsführer Michael Braun die Befürchtung, dass es im privaten Immobilienbau zu einem spürbaren Rückgang kommen werde. Generell müsse die neue Bundesregierung mehr Freiräume für Unternehmen wie für den Einzelnen schaffen.
Gerade vor dem Hintergrund deutschlandweiter Gegebenheiten, unterstrich der Landrat die Bedeutung regionaler Netzwerke:
„Um den Austausch mit den Innungen und Handwerksbetrieben zu stärken, sind auch 2025 gemeinsame Veranstaltungen von Kreisverwaltung und Wirtschaftsförderung unseres Landkreises Neuwied geplant“, erklärte Achim Hallerbach. Dazu zählt am 28. Mai 2025 auch die Neuwieder Ausbildungsmesse.
Von 9:00 Uhr bis 13:30 Uhr werden in David-Roentgen-Schule und Alice-Salomon-Schule rund 80 Aussteller aus verschiedenen Branchen vor Ort sein. Geboten werden persönliche Gespräche mit Ausbilderinnen und Ausbildern und Informationen zu Ausbildungsplätzen, Praktika und dualen Studiengängen ebenso wie Mitmach-Aktionen und praxisorientierte Einblicke sowie Beratungen zu Bewerbung und Berufswahl. Darüber hinaus steht neben dem nächsten Azubi-Speed-Dating am 4. September 2025 der „Empfang der Wirtschaft am 26. Juni 205 bei Bauunternehmung Willi Prangenberg und der Prangenberg Bedachung GmbH an – beides Handwerksbetriebe. Dazu sollen auch alle Ehrenamtsträger der Handwerkskammer eingeladen werden. In die kommenden Projekte des Landkreises Neuwied reihen sich darüber hinaus die regionalen Wirtschaftsgespräche ein.
„Uns ist sehr daran gelegen, den Informationsfluss untereinander zu verbessern und dadurch ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderungen und Chancen im Handwerk aufzubauen. Wir sind zuversichtlich, zu gemeinsamen Lösungsansätzen zu kommen und freuen uns auf den kommenden Austausch“, unterstreicht Landrat Achim Hallerbach.