Amnesty International Gruppe Neuwied auf Veranstaltung zum Internationalen Frauentag

Neuwied. Mit vielen Mitgliedern war die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International , AI, auch in diesem Jahr wieder bei der Veranstaltung des Arbeitskreises Frauentag vertreten. Sie verteilten an die Frauen Appellpostkarten zu Frauenrechtlerinnen.

Die iranisch-deutsche Frauenrechtlerin Nahid Taghavi ist im Theraner Evin-Gefängnis inhaftiert.

Foto: Inge Rockenfeller

Sie setzt sich seit Jahren für die Rechte von Frauen und Mädchen im Iran ein. In einem unfairen Gerichtsverfahren wurde sie wegen angeblicher Beteiligung an einer „illegalen Gruppe“ und wegen „Propaganda gegen den Staat“ zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.
Deshalb wurde sie 2020 inhaftiert und musste monatelang in Isolationshaft. Sie wurde gefoltert.
Im Juli 2022 wurde sie in den dringend benötigten medizinischen Hafturlaub entlassen. Im November 2022 musste sie wieder ins Gefängnis. Amnesty International fordert die iranische Regierung auf, Nahid Taghavi umgehend und bedingungslos freizulassen, da sie eine gewaltlose politische Gefangene sei. AI fordert auch den regelmäßigen Zugang zu ihrer Familie, einen Rechtsbeistand ihrer Wahl sowie angemessene medizinische Versorgung, ebenso konsularischen Beistand von den deutschen Behörden.

Amnesty Mitglieder Inge Rockenfeller und Manfred Kirsch betonten in Bezug auf die Frage der Gleichberechtigung von Mann und Frau die nach wie vor klaffende Lücke zwischen Verfassungsanspruch und Lebenswirklichkeit, besonders in Diktaturen, in denen Frauen und Mädchen wenig Rechte haben. Aber auch in unserem Land müssten wir immer noch für die Gleichberechtigung von Frauen und Männer kämpfen. Inge Rockenfeller und Manfred Kirsch kündigten an, dass sich die Neuwieder AI-Gruppe auch in Zukunft mit dem Schicksal von Menschenrechtsverteidigerinnen befassen werde und die Menschenrechtsarbeit gerade auch für weibliche Opfer von Repression und Gewalt verstärkt fortsetzen werde.