„Kinderfreundlichen Kommune“: Christina Wieda zeigt im Expertengespräch Wege für ein gelingendes Aufwachsen auf
(Fotos: Ulf Steffenfauseweh) Die Stadt Neuwied setzt als „Kinderfreundliche Kommune“ ein klares Zeichen: Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt. Mit einer Vielzahl an Programmen und Projekten engagiert sich die Verwaltung deshalb für junge Menschen. Ein wichtiges Anliegen ist die Förderung von Chancengerechtigkeit und – so der Fachbegriff – „gelingendem Aufwachsen“.
Konkret arbeiten daher Kolleginnen und Kollegen aus dem Jugend- und dem Sozialamt derzeit an einem Konzept „Teilhabe und Chancen für alle“, dass die Perspektiven der relevanten Akteure und Fachkräfte vor Ort einbinden soll.
„Was wir planen, muss bei den Kindern ankommen“, sagt Bürgermeister Peter Jung. „Wir müssen mit den Betroffenen sprechen, nicht nur über sie. Wir wollen gemeinsam denken. Gerechtigkeit bedeutet nicht, jedem das Gleiche zu geben, sondern jedem das zu geben, was er braucht, um erfolgreich zu sein“, machte Bürgermeister Peter Jung daher bereits in seiner Eröffnung deutlich und unterstrich: „Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass alle Kinder und Jugendlichen in Neuwied die gleichen Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft erhalten – unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer Herkunft oder Religion. Um dies zu erreichen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachkräften, Verwaltung und Gesellschaft unerlässlich.“
Und genau dafür steht Christina Wieda. Die Expertin der Bertelsmann-Stiftung war deshalb mit einem Fachvortrag Teil der Veranstaltung im BigHouse. Vor zahlreichen Mitarbeitern der Verwaltung, aus den Kindertagesstätten, den Grundschulen und dem Jobcenter legte sie den Fokus auf abgestimmte präventive Maßnahmen, die möglichst früh beginnen und gut verzahnt aufeinander aufbauen. Am Beispiel der Präventionskette verdeutlichte sie mit praxisnahen Maßnahmen die Bedeutung von Lebensphasenübergreifender Netzwerkarbeit und machte ganz klar deutlich, dass Chancengerechtigkeit und Teilhabe nicht nur ,nice to have‘ sind, sondern gesetzlich verankerte Grundlagen besitzen, auf deren Einhaltung die entsprechenden Akteure zu achten haben um Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern nachhaltig zu verbessern.
Neben der rechtlichen Herleitung und den verfassungsrechtlichen Ansprüchen wurden auch konkrete Fragestellungen diskutiert: Welche Netzwerke und Formen der Zusammenarbeit sind sinnvoll? Welche Daten braucht es als Grundlage? Und welche Rollen spielen Kita, Schule und Gesundheitsamt im Sinne von Prävention?
Im zweiten Teil der Veranstaltung überlegten die Teilnehmer in unterschiedlichen Kleingruppen welche Maßnahmen arbeitsplatzbezogen zu mehr Chancengerechtigkeit führen können und welche Netzwerke dafür benötigt werden.
Das Austauschtreffen mit den relevanten Akteuren und Christina Wieda war ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur kinderfreundlichen Kommune. Die gemeinsam entwickelten Ideen sind Grundlage für weitere Schritte und werden in dem Konzept für bessere Teilhabemöglichkeiten einfließen. Der große Zuspruch und das intensive Engagement der Beteiligten zeigten deutlich, dass das Thema hier in Neuwied gelebt wird und es eine große Bereitschaft der Mitarbeit gibt, damit Neuwied auch in Zukunft eine Stadt bleibt, in der alle Kinder und Jugendlichen gute Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft haben.