Abwechslungsreiches Programm lockt Filmfans in die Schauburg
Das Medium Film übt eine gleichbleibende Faszination auf uns Menschen aus. Auch wenn die Filmkunst seit ihren Anfängen am Ende des 19. Jahrhunderts große Revolutionen erlebte – vom Stumm- zum Tonfilm zum Ende der 1920er-Jahre und von Aufnahmen in Schwarz-weiß zum Farbfilm in den 60ern – ist eins gleich geblieben: unsere Begeisterung für bewegte Bilder. In Zeiten von Fernsehen und Streamingdiensten ist das Kino in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr auf dem Rückzug. Doch das Kino ist nicht tot. Cineasten wissen, dass es einen gewaltigen Unterschied macht, ob man einen guten Film auf einem Fernsehbildschirm sieht oder auf der großen Kinoleinwand. In Neuwied sorgt das Programmkino Minski Woche für Woche für abwechslungsreiche aber stets hochwertige Kinounterhaltung. Deshalb heißt es jeden Mittwochabend in der Deichstadt: ab ins Kino!
Den Auftakt macht am Mittwoch, 2. April, „The Room next Door“ – der erste englischsprachige Film von Regisseur und Oscar-Preisträger Pedro Almodóvar. Ingrid hat ihre alte Freundin Martha schon acht Jahre nicht mehr gesehen, als sie von ihrer Krebserkrankung erfährt. Kurzerhand beschließt sie, Martha im Krankenhaus zu besuchen und die Freundschaft zwischen den beiden blüht sofort wieder auf. Weil es für Martha keine Hoffnung auf Genesung gibt, sie aber nicht einfach nur im Krankenhausbett auf ihr Ende warten will, schmieden die Freundinnen einen tollkühnen Plan.
Acht Jahre nach ihrem ersten Kinoerfolg feiern die DDR-Spione im (Un-)Ruhestand in „Kundschafter des Friedens 2“ am Mittwoch, 9. April, im Minski ihr Comeback. Dabei verlassen sie ihre heimischen Gefilde und begeben sich nach Cuba, um die „letzte Bastion des Sozialismus“ vor dem drohenden Einbruch des Kapitalismus zu bewahren.
„Die leisen und die großen Töne“ erzählt am Mittwoch, 16. April, die Geschichte von zwei Brüdern, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Thibaut ist gefeierter Dirigent in Paris, Jimmy dagegen ein einfacher Kantinenkoch und Musiker in einer Blaskapelle. Von der Existenz des jeweils anderen wissen die beiden nichts, denn beide sind als Kleinkinder von verschiedenen Familien adoptiert worden. Wahrscheinlich wären sie sich auch niemals begegnet, doch Thibaut erkrankt an Leukämie und Jimmy ist der einzige potentielle Knochenmarkspender.
Der Tod der jungen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam löst 2022 eine enorme Protestwelle im Iran aus, auf welche die Staatsmacht nur mit noch mehr Gewaltanwendung reagiert. In dieser brisanten Situation gerät Imam zwischen die Fronten. Auf der einen Seite ist er linientreuer Untersuchungsrichter in der Hauptstadt Teheran, auf der anderen Seite aber auch Familienvater und seine beiden Töchter Rezvan und Sana beteiligen sich aktiv an den Protesten. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ läuft am Mittwoch, 23. April, im Minski.
Wer sich an die Olympischen Sommerspiele 1972 in München erinnert, der kommt unweigerlich auch auf den 5. September zu sprechen – den Tag, als der Sport schlagartig in den Hintergrund rückte. Palästinensische Terroristen dringen in das Quartier der Israelis ein und nehmen elf Athleten als Geiseln – keiner von ihnen wird das Attentat überleben. Weil keine anderen Journalisten vor Ort sind, übernehmen die Sportreporter des US-Fernsehsenders ABC gegen den Widerstand der eigenen News-Abteilung die Live-Berichterstattung. „September 5 – The Day the Terror went Live“ wird am Mittwoch, 30. April, im Minski gezeigt.
„Mittwochs ins Kino“ – das Minski ist eine Kooperation zwischen dem städtischen Jugendamt, der Volkshochschule der Stadt Neuwied und den Filmtheaterbetrieben Weiler. Jeden Mittwochabend öffnet sich um 20 Uhr der Vorhang im Kino Schauburg, Heddesdorfer Straße 84, für außergewöhnliche Filme, die bewegen, begeistern und zum Nachdenken anregen. Kinokarten können über eine Online-Buchung zur Sitzplatzreservierung auf www.kinoneuwied.de erworben oder an der Abendkasse gekauft werden.