Die Familie Reuter aus Bendorf zeigt, was möglich ist –
Noch bis Ende August Ideen für „Grüne Stadt – Grünes Dorf“ einreichen
28.06.2024 PD-Nr. 219-2024
KREIS MYK. „Vom Steinreich zum Lebensraum“, mit diesem Titel hat sich Familie Reuter aus Bendorf im letzten Jahr beim Wettbewerb Grüne Stadt – Grünes Dorf beworben, um den Schottergarten vor ihrem Eigenheim naturnah umzugestalten. Auch in diesem Jahr sucht der Landkreis Mayen-Koblenz Privatpersonen, Initiativen, Kommunen, Vereine, Einrichtungen oder Unternehmen, die ihre Orte naturnah und nachhaltig entwickeln möchten und setzt damit den erfolgreichen Wettbewerb aus den Vorjahren fort. Bis Ende August können Ideen zu Projekten für mehr Artenvielfalt bei der Kreisverwaltung eingereicht werden. Die Projektideen werden von einer Jury beurteilt und können je nach Art und Größe der Maßnahme eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 200 bis 4.000 Euro erhalten.
Ein Musterbeispiel aus dem Vorjahr: Claudia Braun (links) von der Stadtverwaltung Bendorf, Projektteilnehmerin Victoria Reuter (Mitte) und Lina Jaeger von der IUB im Vorgarten der Familie Reuter aus Bendorf, die diesen von einer Schotterwüste in ein Blumenbeet verwandelt hat. Foto: Stadt Bendorf/ T. Artzdorf
Bendorfer Projekt begeistert Jury
Eines der Projekte, die in den Vorjahren ausgezeichnet wurden, ist der Garten der Familie Reuter in Bendorf. Die Familie entsiegelte nicht nur die Fläche vor ihrem Haus, sondern gestaltete diese auch artenreicher und leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Klimawandelanpassung. „Uns ist es ein Herzensanliegen unserer Tochter eine Welt zu schaffen, in der sie Artenvielfalt erlebt“, steht es in der eingereichten Projektskizze von Familie Reuter geschrieben, die auch die Jury überzeugte. So erhielt die Familie im Rahmen des kreiseigenen Wettbewerbs Grüne Stadt – Grünes Dorf einen Zuschuss für die Umgestaltung ihres Vorgartens. Heute finden sich Beerensträucher, eine Magnolie, Kräuter wie Salbei, Thymian und Oregano und viele andere Stauden und Frühjahrsblüher in der neu angelegten Fläche. In einem Vor-Ort-Termin stellte Familie Reuter ihren Vorgarten Claudia Braun von der Stadtverwaltung Bendorf und Lina Jaeger von der Integrierten Umweltberatung im Landkreis Mayen-Koblenz (IUB) vor. Gleichzeitig überreichte Lina Jaeger ein Schild mit der Aufschrift „Ich war eine Schotterfläche“. Dieses soll weitere Mitbürger motivieren, künftig auf Grün statt Grau zu setzen.
Regenwasser wird gesammelt
Neben der Umgestaltung des Vorgartens baute Familie Reuter Pflasterflächen zurück, und begrenzte diese auf das Mindeste. Das neu verlegte Öko-Pflaster lässt eine deutlich bessere Versickerung des Regenwassers zu. Ebenso wird das Regenwasser vom Dach nun in einer Zisterne gesammelt und kann künftig für die neu angelegten Gartenflächen verwendet werden. „Die Familie hat viel Zeit und Herzblut in die Recherche und Umsetzung der nachhaltigen Ausrichtung ihres Eigenheims und der Gartenflächen gesteckt. Dieses Engagement würdigt und unterstützt die Integrierte Umweltberatung des Landkreises Mayen-Koblenz“, sagt Lina Jaeger von der IUB. Auch Claudia Braun von der Stadtverwaltung Bendorf freut sich über die Umsetzung des Projektes. „Wir hoffen sehr, dass sich weitere Bürgerinnen und Bürger am Wettbewerb Grüne Stadt – Grünes Dorf beteiligen und die Stadt zur grünen Entdeckerstadt werden lassen“, denn die Stadt Bendorf strebt an, eine Modellstadt für den urbanen Klimaschutz zu werden. Hierzu braucht es Wegbegleiter, Unterstützer, Partner und Ideengeber – wie die Familie Reuter. Auch die Stadt Bendorf war nicht untätig und hat selbst Hand angelegt, um die Beete am Rathaus umzugestalten und zu erweitern. Der Fenchel, Beifuß und der Muskatellersalbei wachsen um die Wette. Die Walderdbeeren bedecken den Boden und schützen diesen vor der Austrocknung. Zudem können die Beeren bereits geerntet werden.
Jetzt am Wettbewerb 2024 beteiligen
Projektvorschläge für den Wettbewerb 2024 können ab sofort als Projektskizze eingereicht werden. Der Vordruck dafür kann online heruntergeladen werden und soll folgende Punkte beinhalten: Eine kurze textliche Beschreibung, die genaue Ortsbezeichnung, Fotos der Flächen vor der Umsetzung, eine Kostenschätzung sowie eine grobe Zeitplanung. Die Maßnahmen sollen bis März kommenden Jahres weitestgehend abgeschlossen sein. Es werden nur Maßnahmen unterstützt, die im Landkreis Mayen-Koblenz umgesetzt werden. Auch Projekte auf privaten Grundstücken sind denkbar, solange das Ergebnis einen Mehrwert für die Allgemeinheit hat und öffentlich sichtbar ist.
Weitere Infos zum Wettbewerb sowie die Vorlage für die Projektskizze erhält man im Internet unter www.kvmyk.de/gruenesdorf oder direkt bei Dr. Rüdiger Kape, Tel. 0261/108-420, E-Mail: ruediger.kape@kvmyk.de oder Lina Jaeger, Tel. 0261/108-417, lina.jaeger@kvmyk.de. Teilnahmeschluss ist der 31. August 2024.