Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Kemperhof setzt bei Reflux-Beschwerden auf modernes OP-Verfahren
KOBLENZ. - Foto: GK-Mittelrhein / Christina Ehricht - Sodbrennen ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem. Fast jeder kennt zumindest gelegentliches saures Aufstoßen, doch viele Betroffene leiden darüber hinaus unter teils massiven Beschwerden wie Schmerzen, Erbrechen oder Durchfall – wie Marion Petereit. Ein Leben ohne die regelmäßige Einnahme von Säureblockern war für die rüstige 77-Jährige bis vor Kurzem undenkbar. „Aufgrund einer bevorstehenden Untersuchung sollte ich das Pantoprazol, das ich 14 Jahre lang täglich geschluckt habe, für mindestens zwei Wochen aussetzen. Aber schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich so elend und hatte so starke Schmerzen, dass ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe.“ 

Mit Untersuchung meint die Patientin die sogenannte pH-Metrie. „Bei dieser Säuremessung in der Speiseröhre wird der ph-Wert mit einer in der Speiseröhre platzierten speziellen Magensonde über 24 Stunden gemessen“, erläutert Prof. Dr. med. Kilian Weigand, Chefarzt der Inneren Medizin – Gastroenterologie, Gastroenterologische Tumortherapie und Diabetologie.
Bei einer Refluxerkrankung ist aus vielfältigen Ursachen der Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre gestört. Oftmals liegt zudem ein Zwerchfellbruch vor. In der Folge kann die im Magen produzierte Säure ungehindert in die Speiseröhre zurückfließen und sorgt dort für Entzündungen der Schleimhaut und dadurch für Beschwerden wie Sodbrennen, Aufstoßen, Schmerzen im Brustkorb oder quälender Husten. In der Regel werden diese Symptome einer Refluxerkrankung zunächst medikamentös behandelt, was aber nicht immer zu einer ausreichenden Linderung führt. Zudem kann die jahrelange Einnahme von Säureblockern nachweislich zu einem erhöhten Risiko führen, an Demenz oder Osteoporose zu erkranken.
 

Zwei Tage nach ihrer Anti-Reflux-Operation im Kemperhof ist Marion Petereit schon wieder fit für einen Spaziergang mit Operateur Dr. medic. Univ. Cluj-Napoca Bogdan Diaconescu und freut sich auf ein beschwerdefreies Leben ohne Säureblocker.   Foto: GK-Mittelrhein / Christina Ehricht

Prof. Dr. med. Bernd Markus, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Kemperhof, und Dr. medic. Univ. Cluj-Napoca Bogdan Diaconescu stellten bei Marion Petereit einen Zwerchfellbruch fest. Aufgrund des hohen Leidensdrucks rieten die Experten des Reflux-zentrums Koblenz Frau Petereit zu einer robotergestützten, minimal-invasiven Operation. Bei dieser sogenannten Fundoplicatio wird die Speiseröhrenmündung durch eine Umformung des Magens verstärkt und dadurch der Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre verhindert.
„Diese Operation bieten wir Patienten an, die trotz Einnahme hoher Dosen von Pantoprazol und ähnlichen Magenschutzpräparaten keine ausreichende Linderung ihrer Beschwerden erzielen“, erläutert Dr. Diaconescu. Der dabei eingesetzte Da Vinci-Roboter verfügt über vier flexible Arme, die über eine Konsole gesteuert werden, und eine Hochleistungskamera. „So sind millimetergenaue Eingriffe auch an schwer zugänglichen oder engen Stellen wie zum Beispiel im Bereich der Speiseröhre möglich, ohne dabei andere Organe versehentlich zu verletzen“, erklärt Prof. Markus.
Ein weiterer Vorteil der Da Vinci-Methode: Die Patienten erholen sich sehr schnell von der Operation – wie das Beispiel von Marion Petereit zeigt. Nur zwei Tage nach dem Eingriff ist sie schon wieder mobil und fühlt sich bestens. „Bereits nach dem Aufwachen war das Sodbrennen wie weggeblasen – und das ohne jegliches Tablettenschlucken“, freut sie sich. „Das Schlimmste ist für mich im Moment, dass ich noch nicht alles essen darf, worauf ich so großen Appetit habe.“ Denn nach der Operation ist für ein paar Tage zunächst nur flüssige und breiige Nahrung erlaubt, da die Speiseröhre durch die anfänglich noch geschwollene Manschette etwas eingeengt ist.
„Sodbrennen ist für mich nun kein Thema mehr“, freut sich Marion Petereit gut einen Monat nach ihrem Krankenhausaufenthalt. „Ich kann nur jedem Betroffenen empfehlen, sich zu dieser Behandlungsmöglichkeit beraten zu lassen.“

Kontakt:
Refluxzentrum Koblenz
Koblenzer Straße 115-155 | 56073 Koblenz
Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie, ¬Gastroenterologische
Tumortherapie und Diabetologie im Kemperhof
Telefon: 0261 499-2352 | E-Mail: inneremedizin1-koblenz@gk.de
Klinik für Allgemein- und ¬Viszeralchirurgie im Kemperhof
Telefon: 0261 499-2100 | E-Mail: allgemeinchirurgie-koblenz@gk.de