Erstes Großprojekt der neuen SWN Green Energy am Ziel – Komplex in der Planung und Umsetzung
21.02.2025
Neuwied. Die SWN Green Energy (SWNGE) hat ihr erstes Großprojekt erfolgreich umgesetzt: 2,4 Millionen Kilowattstunden Strom soll die Anlage jährlich liefern, einen Teil bekommen die Raiffeisen- und die Görresdruckerei, der Rest wird für die Versorgung von Neuwied eingespeist.
„Die Industrie braucht günstigen Strom. Die SWN Green Energy liefert passgenau die PV-Anlage und die Raiffeisendruckerei gibt ein klares Bekenntnis zum Standort Neuwied ab.
Besser kann es nicht laufen“, zieht Oberbürgermeister Jan Einig beim Termin vor Ort Bilanz. Bereits vor einem Jahr war die Anlage bei einem Besuch des OB Thema, als der Betrieb als einer der 100 innovativsten in Deutschland ausgezeichnet worden war.
Die SWN Green Energy war im Januar 2024 als Projektgesellschaft der SWN und den Trierer PV-Experten „WI Energy“ gegründet worden. „Normalerweise hätten wir die technische Expertise erst aufbauen müssen. Durch die Kooperation konnten wir aus dem Stand heraus den ersten Auftrag realisieren“, erklärt Thomas Kill als einer der beiden Geschäftsführer.
Auf dem zwei Hektar großen Areal neben der Raiffeisendruckerei liefern 5556 Module Strom. Auf sonnige Tage hoffen nun (v.l.) OB Jan Einig, Thomas Kill als Geschäftsführer der SWN Green Energy, Udo Stümper von der Raiffeisendruckerei sowie Julian Scherhag (SWNGE) sowie Claudius Pawliczek (Raiffeisendruckerei).
Das erste Projekt hatte es gleich in sich, so Kill: „Zum einen pachten wir die Brachfläche von der Druckerei, die zum Gewerbegebiet gehört. Zum anderen haben wir zwei direkte Abnehmer für einen Teil des Stroms, was über ein komplexes Messkonzept abgerechnet wird. Das alles musste zudem in einen PPA-Vertrag gegossen werden.“ Das PPA, dahinter verbirgt sich „Power Purchase Agreement“, regelt die Abnahme. Vorteil für die Druckerei: „Sie bekommt 650.000 Kilowattstunden Strom zu einem sehr günstigen Preis, denn die Anlage steht direkt am Betrieb. So fallen keine Netzentgelte und Umlagen an.“ Nicht zuletzt musste auch eine Baugenehmigung beantragt werden, Kabeltrassen festgelegt und eine Elektrostation neu gesetzt werden. „An Komplexität war hier alles drin, was drin sein kann. Der Bau selbst ging dann recht zügig.“ Durchatmen.
Für OB Einig ist klar: Mit der „SWN Green Energy“ hat man genau das, was Kommunen und ihre Unternehmen benötigen. „Unsere Stadtwerke kennen das Zusammenspiel von kommunalen Akteuren und der Wirtschaft. Die WI Energy aus Trier hat die notwendige technische Expertise.“ Das schaffe das notwendige Vertrauen.
Dieses Vertrauen war für die Raiffeisendruckerei entscheidend, sagt Bereichsleiter Udo Stümper: „Wir wollen weiterhin in Neuwied produzieren und wir wollen nachhaltig produzieren. Dann muss auch der Strom regional erzeugt werden. Für uns kamen daher nur die SWN als Partner in Frage.“ Er sieht sich durch den kompletten Prozess bestätigt: „Natürlich hat das alles seine Zeit gedauert, aber von der Planung bis zum Bau war zu jedem Zeitpunkt klar, dass es wirtschaftlich, technisch und geschäftlich ein gutes Ergebnis für beide Seiten gibt. Das nennen wir ebenfalls nachhaltig.“ Und Thomas Kill nimmt den Ball auf und sagt: „Auch für uns war die Raiffeisendruckerei ein Glücksfall. Ein derart komplexes Projekt hätte ohne das große gegenseitige Verständnis bestimmt länger gedauert.“