Dr. Rogowski beteiligt sich an wichtiger Studie
Neuwied, 2. Oktober 2024 – Dr. scient. med. Marek M. Rogowski, Chefarzt der Inneren Medizin II am DRK Krankenhaus Neuwied, war als Co-Autor an einer bedeutenden Meta-Studie beteiligt, die sich mit der Risikostratifizierung von Patientinnen und Patienten mit nichtischämischer dilatativer Kardiomyopathie (NIDCM) befasst. Diese Erkrankung betrifft Menschen, die eine Herzmuskelschwäche haben, jedoch keine verengten Herzkranzgefäße – also keinen Herzinfarkt erlitten haben.
Im Rahmen der Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift JAMA veröffentlicht wurde, wurden Daten von 103 Studien mit insgesamt 29.687 Patienten zusammengeführt.
In der Praxis zeigt sich, dass Menschen, die an dieser speziellen Herzschwäche leiden, entweder über Jahre hinweg eine fortschreitende Herzschwäche entwickeln, wobei die einzige Lösung eine Herztransplantation ist, oder sie erleben einen plötzlichen Herztod aufgrund von Herzrhythmusstörungen. In diesen Fällen könnte ein Defibrillator eingesetzt werden. Wichtig für die Praxis wäre es jedoch zu wissen, welche Betroffenen tatsächlich einen Defibrillator benötigen und welche nicht, da das Einsetzen eines solchen Geräts auch mit Risiken verbunden ist.
Die Rolle der Kernspintomografie
Im Mittelpunkt der Forschung stand die Kernspintomografie des Herzens (Kardio-MRT), die es ermöglicht, Fibrose im Herzgewebe zu erkennen. Diese Vernarbung kann Herzrhythmusstörungen auslösen und die Prognose der Betroffenen verschlechtern. Die Ergebnisse zeigen, dass das Kardio-MRT eine präzise Methode ist, um das Risiko von Patientinnen und Patienten mit NIDCM zu bewerten“, erklärt Dr. Rogowski. Patientinnen und Patienten, bei denen eine Anreicherung des Kontrastmittels zu sehen ist, haben eine schlechtere Prognose und benötigen eher einen Defibrillator.
Interessanterweise zeigte die Studie, dass die alleinige Messung der Auswurfleistung des Herzens, die häufig zur Risikobewertung herangezogen wird, keinen verlässlichen Rückschluss auf das Sterberisiko oder die Wahrscheinlichkeit von Herzrhythmusstörungen zulässt. Dies stellt bisherige Annahmen infrage.
Bedeutung für die Praxis
Für Patientinnen und Patienten mit NIDCM bieten diese Ergebnisse vielversprechende Perspektiven. Eine gezielte Bildgebung und die Untersuchung auf Fibrose ermöglichen eine präzisere Risikobewertung und tragen dazu bei, die Therapie individuell anzupassen. Im DRK Krankenhaus Neuwied werden diese Erkenntnisse bereits in die Praxis umgesetzt: Betroffene werden mittels Kardio-MRT untersucht, um das Risiko genauer einschätzen zu können.
Die Meta-Analyse hat in der medizinischen Fachwelt großes Interesse geweckt, da sie wertvolle neue Einblicke in die komplexe Risikoratifizierung bei Herzmuskelschwäche liefert. Zukünftige Studien sollen noch klarere Empfehlungen geben, wann und bei welchen Betroffenen der Einsatz eines Defibrillators wirklich sinnvoll ist.
Die Meta-Analyse mit dem Titel "Risk Stratification in Nonischemic Dilated Cardiomyopathy Using CMR Imaging" wurde am 19. September 2024 veröffentlicht und kann auf der Website des JAMA Network nachgelesen werden.
Über das DRK Krankenhaus Neuwied
Das DRK Krankenhaus Neuwied ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Bonn mit 309 Planbetten und ein Krankenhaus der gehobenen Regelversorgung mit Schwerpunktaufgaben. Das Engagement für höchste Qualität in der Patientenversorgung und die kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Leistungen sind zentrale Werte unseres Hauses.