Studierende der Uni Koblenz arbeiten mit Grundschüler*innen zusammen
Im Rahmen der Initiative „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hat die Universität Koblenz mit einer Grundschule aus Mülheim-Kärlich kooperiert. Schüler*innen der ersten Klassen erhielten Einblicke in die Zusammenhänge des ökologischen Gartenbaus. In dem von der Universität im Rahmen des Projekts Diko2Lab geförderten Schulgartenseminars am Institut für Grundschulpädagogik gelang eine Verknüpfung von schulpraktischen Erfahrungen der Studierenden mit den theoretischen Inhalten eines Didaktikseminars.
Studierende der Universität Koblenz arbeiteten unter der Leitung von Dr. Christian Grieshaber mit Grundschüler*innen der Christophorus Grundschule Mülheim-Kärlich an Projekten rund um den Schulgarten. Bild: Universität Koblenz
Die Projekte der Klassen 1a und 1b wurden von drei Studierenden der Universität Koblenz (Kerstin Büttner, Mathis Zang und Friederike Palme) unter der Leitung von Dr. Christian Grieshaber durchgeführt, die den Unterricht für ihre Masterarbeiten auch filmten. Am Ende profitierten alle Beteiligten: Die Studierenden konnten im Rahmen ihrer Masterarbeiten Unterricht reflektieren, die Grundschule Christophorus in Mülheim-Kärlich unter der Leitung von Rektorin Birgit Simons-Eger bekam wichtige Impulse bei der Einbindung ihres Schulgartens in den Unterricht und die Schüler*innen der beiden ersten Klasse lernten handlungs-, produktorientiert und spielerisch die Komplexität von ökologischen Zusammenhängen kennen. Die dabei entstandenen Videoaufnahmen und -materialien sollen in der Lehrer*innenausbildung eingesetzt werden, sodass auch die Studierenden des beginnenden Wintersemesters 2023/24 an der Universität Koblenz davon profitieren.
Die Arbeit mit den Grundschüler*innen war vielfältig: Im April drehte sich alles um die faszinierende Welt der Wildbienen. Unter der Anleitung von Kerstin Büttner und Friederike Palme erkannten die Kinder die Bedeutung von Wildbienen für die Bestäubung von Pflanzen und den Erhalt der Biodiversität. Ziel war das Herausbilden einer Bewusstheit für Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit den Wechselwirkungen des Ökosystems.
Kinder lernen Umgang mit Werkzeug für ökologischen Gartenbau
Der langersehnte und kürzlich erbaute Schulgarten der Grundschule wurde somit zum Berührungspunkt zwischen Wildbienen und Kindern. Dort konnten die Schüler*innen den Bienen bei der Bestäubung zuschauen und gleichzeitig den Garten als geeigneten Lebensraum untersuchen. Nahrung in Form der Frühblüher, die von den Schulklassen im vergangenen Herbst eingepflanzt worden waren, war reichlich vorhanden. Die Schüler*innen gestalteten zudem Insektenhotels, die nun ebenfalls den Schulgarten schmücken. Die Kinder der Klassen 1a und 1b freuten sich, als sie im Juni beobachten konnten, dass die ersten Wildbienen einziehen.
Im Juni tauchten die Klassen zusammen mit Mathis Zang in die Welt des Gemüseanbaus ein. In diesem Projekt stand die praktische Gartenarbeit im Mittelpunkt: Zunächst entkrauteten die Kinder das Beet, wobei sie aus dem Boden die Tulpenzwiebeln der vergangenen Spendenaktion zum erneuten Einsetzen im nächsten Jahr retteten. Im Anschluss wurden Furchen gezogen und Möhren mit Dill, Mangold und Buschbohnen gesät. Zwischen den Gemüsereihen musste dann aber auch noch Platz für Ringelblumen und andere Sommerblüher sein, damit die Wildbienen weiterhin genug Nahrung finden und Schädlinge auf nachhaltige Weise ferngehalten werden. So lernten die Kinder im Projekt nicht nur den Umgang mit Werkzeug und grundlegende Gartenarbeiten kennen, sondern erhielten auch einen Einblick in die Zusammenhänge beim ökologischen Gartenbau.
Die Kinder betonten, wie gut es ihnen gefiel, dass sie auch außerhalb des Klassenzimmers in der Schule etwas Neues lernen konnten. Die Studierenden waren von den Projekten und dem Interesse der Schüler*innen begeistert. „Es ist einfach super, dass bei den Kindern so viel Motivation vorhanden ist, die Welt zu entdecken und zu schützen. Die Schülerinnen und Schüler haben gezeigt, dass sie Verantwortung für ihre Umwelt im Rahmen der Anlagen der Grundschule übernehmen können und das ist so wichtig“, erklärte Palme.
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