Jugendamt: Verlängerte Schließung ohne Alternative ist nicht tragbar – Zooschule oder Waldheim als Vorschläge der Stadt
Die katholische Kindertagesstätte „Maria Himmelfahrt“ im Stadtteil Gladbach ist aufgrund eines Mäusebefalls geschlossen. Aktuell wird das Gebäude vom kontaminierten Material befreit, anschließend muss es desinfiziert und gereinigt werden. Wie der verantwortliche Träger - die Kita gGmbH des Bistums Trier - nun auch für die Stadt überraschend und sehr kurzfristig mitgeteilt hat, verzögert sich die Wiedereröffnung jedoch. Das Gebäude kann erst ab dem 26. Mai wieder genutzt werden, heißt es in dem am gestrigen Mittwoch, 7. Mai, verschickten Elternbrief. Das würde für die betroffenen Familien bedeuten, dass sie vier statt zwei Wochen ohne Betreuung überbrücken müssen.

 

Das Jugendamt der Stadt Neuwied hat diese Mitteilung mit großem Unverständnis zur Kenntnis genommen. Bürgermeister Peter Jung und Jugendamtsleiter Bernhard Fuchs kritisieren die Kommunikation der Kirche deutlich und stellen fest, dass eine einfache Schließung des „Wolkennestes“ keine tragbare Lösung ist. Sie fordern das Bistum daher nachdrücklich und schriftlich auf, eine Alternative anzubieten. „Es ist nicht hinnehmbar ist, dass betroffenen Familien wochenlang kein pädagogisches Betreuungsangebot gemacht wird, obwohl ausreichend Personal vorhanden ist“, stellt Bürgermeister Peter Jung in einem Schreiben von heute an die Kita gGmbH klar. Er erwarte daher „mit Nachdruck“, dass das Personal ab Montag, 12. Mai, aktiv eingesetzt wird und die Eltern ein verbindliches Betreuungsangebot bekommen. „Verlässliche Angebote können beispielsweise Waldtage, Spielplatzbesuche oder Ausflüge sein“, schlägt er konkrete Möglichkeiten vor und nennt auch die Nutzung externer Räumlichkeiten wie der Zooschule oder des Engerser Waldheims als Optionen. Dass diese Räumlichkeiten grundsätzlich verfügbar wären, hat er ebenfalls bereits eruiert. „Aber der Ball liegt bei der Kirche. Sie muss jetzt unverzüglich aktiv werden“, macht er deutlich und unterstreicht in seinem Schreiben, dass er erwartet, dass die Kita gGmbH spätestens am morgigen Freitag kommuniziert, welches Betreuungsangebot es ab dem kommenden Montag, 12. Mai, gibt.