(Foto: Frank Hachemer ) Der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau war für die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Holocaust-Gedenktag Anlass, der Gequälten und Toten der Nazi-Tyrannei am Mahnmal für die Opfer des Faschismus zu gedenken. Amnesty Mitglied Inge Rockenfeller eröffnete die Gedenkstunde und erklärte: „Wir dürfen nie vergessen, dass unter Hitler ein Völkermord an den Juden begangen wurde, bei dem 6 Millionen Menschen ermordet wurde.“ Das darf nie wieder geschehen! Ein Gesicht für den Widerstand gegen Hitler war Pfarrer Martin Niemöller, ein führender Vertreter der Bekennenden Kirche. Er stand anfänglich dem Nationalsozialismus positiv gegenüber, wendete sich später dagegen und wurde zum Widerstandskämpfer!
Er wurde zwischen 1937 und 1945 in Gefängnissen und Konzentrationslagern gefangen gehalten und 1945 befreit. Amnesty Mitglied Manfred Kirsch wies in seiner Ansprache darauf hin, dass unsere Demokratie weiterhin geschützt werden müsse. Festzustellen sei, dass der Rechtsextremismus sich hierzulande schon seit langem ausbreite. Tatsache sei, dass sich die AfD, die in weiten Teilen rechtsextrem sei, sich in den Bundestag und in 14 Länderparlamente hochgearbeitet habe. Kirsch wörtlich: “Die Rechtsextremisten sind munter dabei, unseren demokratischen Staat von innen und von außen auszuhöhlen. Alle seien dazu aufgerufen, in der Zivilgesellschaft, in den demokratischen Parteien, in den Gewerkschaften und in den Kirchen, Widerstand zu leisten.“
Foto: Frank Hachemer
Oberbürgermeister Jan Einig bat in seiner Rede zunächst um eine kurze Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Pfarrer Werner Zupp, der stets ein unermüdlicher Streiter für Demokratie und gegen Fremdenfeindlichkeit sowie Rassismus war. Weiter machte der OB deutlich, dass unsere Generation keine Schuld am Menschheitsverbrechen Holocaust trage, aber sehr wohl in der Verantwortung stehe, dass sich ähnliches nicht wiederhole. Einig wörtlich: „ Wir tragen Verantwortung, dass die Lehren der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten. Wir müssen wachsam bleiben und entschieden gegen jede Form von Antisemetismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit eintreten.“ Amnesty Sprecherin Susanne Kudies erinnerte in ihrem Beitrag an das Wirken von Oskar Schindler. Sie portraitierte den durch den Film „Schindler`s Liste“ bekannt gewordenen Retter von über 1300 Jüdinnen und Juden, die er als Zwangsarbeiter in seiner Fabrik beschäftigte und somit vor der Deportation in die Konzentrationslager bewahrte. Er sagte: “ Wenn du siehst das Menschen Hilfe benötigen und du weißt, dass du helfen kannst, zögere nicht! Steh auf und tue es!“ Danach las sie einen Auszug aus den Gedanken eines Nachfahren von Schindler-Juden, dem bekannten Publizisten und ehemaligen Vicepräsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland Michel Friedman. Inge Rockenfeller erinnerte in ihrem Schlusswort daran, dass es auch heute Diktaturen in vielen Ländern der Erde gäbe, und sich auch dort Menschen widersetzen und Missstände anprangern. Diese Menschen unterstützt Amnesty und deckt Missstände auf, um das öffentliche Bewußtsein dafür zu schärfen. Gemeinsam sind wir stark und können viel erreichen, wenn wir den Mut und die Entschlossenheit dazu zeigen.