„Ausgerüstet zu jedem guten Werk“
Bischof Ackermann weiht Frank Hachemer zum ständigen Diakon

Trier/Neuwied – Foto: Bistum Trier/Inge Hülpes  -  „Sich im Raum der Kirche Christus zu weihen und sich von ihm weihen zu lassen, heißt, darauf zu achten, dass alles, was wir tun, bei Jesus seinen Anfang nimmt und auf ihn hin gerichtet ist. Er ist Ausgangspunkt und Ziel aller kirchlichen Aktivität.“ Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 28. Juni 2025 im Trierer Dom bei der Weihe von Frank Hachemer zum Ständigen Diakon betont.

Hachemer hat als Leitwort den Satz aus dem Paulus-Brief an Timotheus „Ausgerüstet zu allen guten Taten“ ausgewählt, der zugleich das Motto des Prämonstratenser-Ordens ist, in dem der 56-jährige Familienvater aus Neuwied seine geistliche Heimat hat. Auch das Pfadfinder-Motto „Allzeit bereit“ habe Hachemer geprägt und zeige sich in seinem jahrelangen Engagement für andere.

Mit der Weihe zum Diakon erweitere sich nun das Feld, in dem Hachemer sich für andere engagiere, in festlichen wie in belastenden Situationen des Lebens. Und der persönliche Einsatz gehe nun in ein „offiziell-amtliches Handeln der Kirche“ über, sagte Bischof Ackermann. Doch das allein wäre eine verkürzte Sicht auf das Sakrament der Weihe. Der Bischof verdeutlichte anhand des Evangeliums, in dem Jesus Petrus als „Hirten der ganzen Kirche“ beauftragt, was wirklich wichtig ist: Jesus gebe Petrus keine Ratschläge oder gar eine Arbeitsplatzbeschreibung, nehme ihm auch keine besonderen Versprechen ab, sondern stelle „lediglich“, dafür aber „eindringlich, dreimal“ die Frage, ob Petrus ihn liebe. „Wichtiger als alle Aktivität, die Petrus entfalten wird, ist Jesus, dass Petrus in einer ganz engen und lebendigen Beziehung zu ihm steht.“ Deshalb sei es wichtig, sich als Verantwortlicher in der Kirche immer wieder zu fragen: „Ist das, was ich tue, im Sinne Jesu? Führt das, was ich tue, Menschen näher zu Jesus? Trage ich – auf welche Weise auch immer – dazu bei, dass Menschen Jesus begegnen können – und nicht nur mir? Trage ich dazu bei, dass Menschen anfangen, Jesus zu lieben?“ Es gehe darum, dass „Petrus, und in seiner Nachfolge wir, unsere Projekte, unsere Ideen und Vorstellungen nicht mehr lieben als Jesus. Das ist das Unterscheidungskriterium.“
 
„Er ist das Wort. Wir sind die Antwort.“
 
Der Bischof hielt fest: „Die Weihe als Sakrament ist Ausdruck dafür, dass die erste Initiative immer von Jesus – und das heißt: von Gott ausgeht. Er ist das Wort. Wir sind die Antwort – als Amtsträger und als Kirche insgesamt. Daran haben wir uns zu erinnern.“ Darin liege auch eine Entlastung: „Wir haben uns die Botschaft des Evangeliums nicht ausgedacht. Sie war vor uns da. Sie ist auf uns zugekommen. Und: Ihre Kraft hängt nicht zuerst und nicht zuletzt an unserem Engagement. Ihre Kraft entspringt der unbegrenzten Kraft der Liebe Gottes.“
 
Die Weihe sei Endpunkt und Anfang zugleich, betonte Ackermann: „Wir sind nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig ‚ausgerüstet zu jedem guten Werk‘, sondern wir brauchen immer wieder neu Jesu Liebe, seine Fragen, seine Einladung und
Aufforderung, ihm zu folgen. Um nichts anderes bitten wir, wenn wir jetzt für Frank Hachemer um die Gnade der Weihe bitten.“
Nach der Weihe erste Assistenz am Altar
 
Nachdem der Weihekandidat seine Bereitschaft und seine Ehefrau ihr Einverständnis gegenüber dem Bischof bekundet hatten, folgten das Gehorsamsversprechen und die Litanei, also die Anrufung der Heiligen. Mit der Handauflegung und dem Weihegebet des Bischofs, dem Anlegen von Stola und Dalmatik (den liturgischen Gewändern des Diakons) und dem Überreichen des Evangeliars wurde die Weihe vollzogen. Bei der Eucharistiefeier assistierte Hachemer dann zum ersten Mal am Altar.
 

Frank Hachemer (Zweiter v. links) aus Neuwied wurde am 28. Juni von Bischof Stephan Ackermann (Zweiter v. rechts) zum ständigen Diakon geweiht. Es gratulierten unter anderem Stefan Stürmer (links) und Axel Berger, die im Bischöflichen Generalvikariat Trier für die Ständigen Diakone verantwortlich sind. Foto: Bistum Trier/Inge Hülpes 

Konzelebranten beim Weihegottesdienst waren der Heimatpfarrer von Hachemer aus der Pfarrei St. Matthias Neuwied, Christian Scheinost, der Spiritual des Priesterseminars, Jan Lehmann und Pater Thomas Wittemann OMI, Spiritual im Diakonenkreis Koblenz; es assistierten zudem die Diakone Axel Berger und Stefan Stürmer, beide im Bischöflichen Generalvikariat zuständig für die Ständigen Diakone. Neben der Familie, Menschen aus dem Freundeskreis und den Engagementfeldern von Hachemer feierten auch über 20 weitere Ständige Diakone den Gottesdienst mit. Die musikalische Gestaltung lag beim Vokalensemble St. Matthias Neuwied unter der Leitung von Jörg Rasbach, der auch den Kantorendienst übernahm, Trompeter Johannes Hachemer, David Keller an der Chororgel und am E-Piano und Josef Still an der Domorgel.
 
Hachemer ist berufstätig im vorbeugenden Brandschutz, sein Einsatzort als Diakon im Zivilberuf wird im Pastoralen Raum Neuwied sein. Ein Portrait des neuen Diakons ist auf der Seite Zwischen Feuerwehr, Pfadfindern und Seelsorge zu finden. Informationen zum Beruf des Ständigen Diakons sind unter Diakon - Arbeiten im Bistum Trier abrufbar. (JR)