KAB und Kolpingfamilie hatten zu einer Informations- und Gesprächsveranstaltung aufgerufen
Neuwied (jüg)
Fotos: Jürgen Grab
Die katholischen Sozialverbände von Neuwied, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und Kolping St. Matthias Neuwied haben im Vorfeld zu den Kommunal- und Europawahlen allen bisherigen Stadtratsfraktionen und den sich nunmehr zur Wahl stellenden Wählervereinigungen ein Podium zur Darstellung ihrer jeweiligen Ansichten und Ziele gegeben, was gerne genutzt wurde.
Dort im „Graf-Spee-Haus“ der Katholischen Kirchengemeinde St. Matthias konnten sie ihre Positionen und jeweiligen Interpretationen den rund 60 anwesenden Bürgern und Bürgerinnen vortragen und mit ihnen in Diskussion zu treten bzw. ihre jeweiligen Positionen zur Kenntnis nehmen.
Der Vorsitzende der Kolpingfamilie Sankt Matthias Neuwied, Werner Hammes, begrüßte die Gäste sowie die eingeladenen Gesprächsteilnehmer-innen sowie den Moderator des Abends, Marcelo Peerenboom. Der frühere Tageszeitungsjournalist und heutige Pressereferent der Koblenzer EVM ist durchaus bekannt als sachkundiger Repräsentant engagierten Journalismus´ und hat nunmehr seit über 10 Jahren die verschiedensten Veranstaltungen der beiden veranstaltenden Organisationen fachkundig begleitet und konnte auch diesmal alle debattierenden und zuhörenden Gäste positiv „unter einen Hut“ vereinen.
In einem kurzen Statement erläuterte Werner Hammes zu Beginn der Veranstaltung die Position beider veranstaltenden Verbände zu den rechten Tendenzen in unserer Gesellschaft und zum Umgang mit der AfD, die für Christen keine Alternative im politischen Geschehen darstellt. Deren Positionen vereinbaren sich in keinem Fall mit dem christlichen Werten und dem Verständnis von Mensch und Gesellschaft. Aus diesem Grund werden sie auch prinzipiell zu solchen Veranstaltungen nicht eingeladen. Die Sozialverbände sehen sich damit in Einklang sowohl mit ihren Bundesverbänden als auch mit der Bischofskonferenz, in der entsprechende Beschlüsse bekräftigt wurden.
Nach der Vorstellungsrunde im Plenum wurden zunächst Europathemen und die Positionen der einzelnen Parteien und Organisationen dargestellt. In der der zweiten Runde der Veranstaltung stellten die einzelnen Repräsentanten der kommunalen Parteien bzw. Wählergemeinschaften ihre jeweiligen Positionen zu den von Marcelo Peerenboom vorgegebenen Sachbereichen vor, die zudem im jeweiligen Diskurs auch kontrovers diskutiert wurden. KAB- Repräsentant Michael Hommer resümierte schließlich: „Immer angenehm fiel der respektvolle Umgang aller Beteiligten miteinander und die gute Atmosphäre der Diskussion auf. Positiv wurden durchaus Gemeinsamkeiten über Parteigrenzen hinweg festgestellt, wobei graduelle Unterschiede durchaus festzustellen waren. (Bei all den diversen Gesprächsinhalten war der anwesende Oberbürgermeister Jan Einig ein durchaus interessierter Zuhörer). Bei all den unterschiedlichen Feststellungen der Gesprächsteilnehmer-innen konnte unbedingt festgestellt werden, dass zwar durchaus unterschiedliche Aspekte zur Kommunalpolitik in Einzelbereichen vorhanden sind und durchaus auch kritische Anmerkungen über städtische Entscheidungen bzw. strukturell-diskussionswürdige Situationen innerhalb des örtlichen Gemeinwesens zu hören waren, wobei jedoch so mancher Verbesserungsvorschlag durchaus zum Nachdenken anregte“, gab Diakon Michael Hommer zu Protokoll.
Nach diesem mehr als 2 1/2-stündigem Gespräch, an dem sich schließlich auch etliche Besucher-innen beteiligten, verabschiedeten sich die veranstaltenden Sozialverbände von den Diskussionsteilnehmern mit einem kleinen Lebkuchenherz, auf dem ein Spruch von Adolf Kolping zu lesen war: „Politik, vor allem in der Kommune, wo man weder Geld noch Ruhm ernten kann, ist unbedingt Herzenssache“.
Schließlich dankten die veranstaltenden Verbände Kolping St. Matthias Neuwied und Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) all den Menschen, die sich für ihre jeweiligen demokratischen Ziele einesetzen und unbedingt eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahrnehmen, „denn „Demokratie ist kein Selbstläufer und verlangt tätiges Engagement“, betonten Michael Hommer und Werner Hammes abschließend.
Gesprächsteilnehmer in dieser großen Runde waren Timon Horsch, Martin Hahn, Sven Lefkovitz, Regine Wilke, Jutta Etscheid, Tobias Härtling, Patrick Simmer, Jochen Müller von den verschiedenen kommunalen Parteien und Wählergemeinschaften, die offenkundig großes Interesse an dieser kommunalen „Wahlveranstaltung“ hatten und die Möglichkeit zu entsprechenden Statements gerne genutzt haben.