Dass Neuwied eine echte Kinohochburg ist, dürfte schon längst kein Geheimnis mehr sein. Bereits seit Jahrzehnten steht das Programmkino Minski („Mittwoch ins Kino!“) für eine vielfältige und handverlesene Filmauswahl – und damit Woche für Woche für beste Kinounterhaltung. Da verwundert es auch nicht, dass das Minski erst kürzlich von Kulturministerin Katharina Binz bei der Verleihung des „Filmtheaterprogrammpreises RLP“ erneut für sein herausragendes kulturelles Filmprogramm ausgezeichnet wurde. Seinem hohen Qualitätsanspruch kann das Minski auch im November wieder gerecht werden:

Zum Auftakt läuft am Mittwoch, 6. November, in der Schauburg der Besucherwunsch „Die Ironie des Lebens“: Beruflich könnte es für Comedian Edgar zwar kaum besser laufen, dafür ist der Ende-60-Jährige privat einsam und unglücklich. Das ändert sich, als plötzlich und ganz zufällig seine Ex-Frau Eva wieder in sein Leben tritt und er von ihrer unheilbaren Krebserkrankung erfährt.

Eindringlich und mahnend – so kommt der historisch genaue Spielfilm „Führer und Verführer“ daher, der am Mittwoch, 13. November, im Minski gezeigt wird und die Geschichte eines der berüchtigtsten Nazi-Verbrecher erzählt: Josef Goebbels. Als Propagandaminister orchestrierte er den Mythos um den Führer und stachelte mit seinen Hetzreden den antisemitischen Hass an, der sich im Holocaust auf schrecklichste Weise in unvorstellbaren Gewaltverbrechen manifestierte.

Der 9-jährige Samay führt mit seinen Eltern ein einfaches Leben im indischen Gujarat. Sein erster Kinobesuch wird für ihn zu so etwas wie einem Erweckungserlebnis und Filme entwickeln sich – zum Missfallen seiner Eltern – schnell zum wichtigsten Teil seines Lebens. „Das Licht, aus dem die Träume sind“ erzählt von der grenzenlosen Faszination eines Kindes für das Medium Film – und läuft am Mittwoch, 20. November, im Minski.

Am Montag, 25. November, dürfen sich Kinofans auf eine Minski-Sondervorstellung freuen: Schon ab 19:30 Uhr zeigt die Schauburg dann „All eure Gesichter“. Grégoire, Nawelle, Chloé und Sabine sind alle Opfer von Verbrechen geworden. Im Rahmen des französischen „Restorative Justice“-Programms nehmen sie freiwillig an einer Täter-Opfer-Aussprache teil. Dabei sind die Opfer und die im Gefängnis sitzenden Täter zu Beginn gleichermaßen skeptisch.

Juliette, eine junge Pariser Kinderbuchautorin, entschließt sich für eine Weile dem Alltagstrubel in der französischen Hauptstadt zu entfliehen und fährt aufs Land zu ihrer Familie. Schnell muss sie jedoch feststellen, dass sie auch hier keine Ruhe finden wird und dass sich im Dorf und in ihrer Familie so einiges geändert hat. Die auf einer erfolgreichen „Graphic Novel“ basierende französische Komödie „Juliette im Frühling“ wird am Mittwoch, 27. November, im Minski gezeigt.

Das Programmkino Minski ist eine Kooperation zwischen dem städtischen Jugendamt, der Volkshochschule der Stadt Neuwied sowie den Filmtheaterbetrieben Weiler. Jeden Mittwochabend öffnet sich um 20 Uhr der Vorhang im Kino Schauburg, Heddesdorfer Straße 84, für außergewöhnliche Filme, die bewegen, begeistern und zum Nachdenken anregen. Kinokarten können über eine Online-Buchung zur Sitzplatzreservierung auf www.kinoneuwied.de erworben oder an der Abendkasse gekauft werden.