Tourist-Info läutet mit vier Führungen den goldenen Herbst ein
Der Herbst wird nicht umsonst auch die goldene Jahreszeit genannt. Wenn das Licht der Oktobersonne durch das bunt gefärbte Blätterdach scheint, kann man schnell den Eindruck gewinnen, die ganze Welt erstrahlt in einem goldenen Glanz. Wer dieses alljährliche Naturschauspiel auf keinen Fall verpassen und nebenbei die Sehenswürdigkeiten der Deichstadt erkunden will, bekommt von der Neuwieder Tourist-Information (TI) zum Oktoberanfang vier gute Gründe geboten, die Nase an die frische Luft zu strecken.
Religiöse Toleranz wurde in Neuwied schon seit der Stadtgründung im 17. Jahrhundert immer großgeschrieben. Deshalb siedelten sich in den Gründungstagen der Deichstadt, als die Verfolgung Andersgläubiger in Deutschland und Europa die Normalität darstellte, viele verschiedene Glaubensgemeinschaften hier an. Am Samstag, 5. Oktober, macht sich eine Gruppe der Neuwieder TI auf den Weg, um die Spuren dieses reichen religiösen Erbes zu verfolgen. Los geht es um 14 Uhr vor dem Schloss, unterwegs werden die Neuwieder Innenstadtkirchen sowie das Synagogen-Mahnmal besucht.
Ebenfalls um 14 Uhr startet am Samstag, 5. Oktober, eine Führung am Raiffeisendenkmal beim Roentgenmuseum. Sie heftet sich an die Spuren, die der berühmte Heddesdorfer Bürgermeister und Genossenschaftsvater Friedrich Wilhelm Raiffeisen in Neuwied hinterlassen hat. Wichtige Stationen sind hierbei das Wohnhaus der Familie, das ehemalige Bürgermeisteramt, die ehemalige Druckerei sowie Raiffeisens Grab auf dem Friedhof am Sohler Weg.
Genauso interessant geht es auch am Sonntag, 6. Oktober, weiter: Ab 14 Uhr steht eine Führung über den Alten Friedhof in der Julius-Remy-Straße auf dem Programm. Hierbei handelt es sich um den ersten Neuwieder Friedhof auf dem seit dem 18. Jahrhundert Menschen aller Konfessionen gemeinsam beigesetzt wurden. Damit ist er ein Sinnbild für das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Religionsgruppen in der Deichstadt. Neben den zahlreichen kunstvollen Grabdenkmälern wird auch das Friedhofsgärtnerhaus besichtigt.
Eine Stunde später steht am Sonntag, 6. Oktober, das berühmte Wahrzeichen und Alleinstellungsmerkmal Neuwieds im Fokus: der Hochwasserschutzdeich. Dieser sorgt in der früher oft von Hochwasser geplagten Neuwieder Innenstadt seit über 90 Jahren für trockene Füße und Keller. Die Deichführung besucht die Dauerausstellung im Deichinformationszentrum, begeht die Deichmauer und vermittelt viel Wissenswertes über den Wasserbau am Rhein und die Funktionsweise von Pumpwerken.
Für alle Stadtführungen gilt: Die Teilnahme kostet 6 Euro, Kinder von 6 bis 14 Jahren sind für 4 Euro dabei. Für Kinder unter 6 Jahren sind die Angebote der Tourist-Information kostenlos. Bei Teilnahmewunsch ist eine Anmeldung bis spätestens zwei Tage vor dem Führungstermin erforderlich. Diese kann telefonisch unter 02631 802 5555 oder während der Öffnungszeiten der TI vor Ort in der Marktstraße 59 vorgenommen werden.
Bildunterschrift:
Hebt sich ab: Das Herrnhuter Viertel mit seiner unverkennbaren Architektur.
Foto: Simon Zimpfer