Vor wenigen Wochen ist die kleine Stadt Herrnhut in Sachsen zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. Grund dafür ist die besondere Stadtgeschichte, die eng mit einer bestimmten Glaubensgemeinschaft verknüpft ist: Die heute als Herrnhuter Brüdergemeine bekannte und damals verfolgte evangelische Minderheit konnte sich Anfang des 18. Jahrhunderts sicher in der Oberlausitz niederlassen und prägte der Kleinstadt unverkennbar ihren Stempel auf. Doch Ostsachsen war nicht der einzige Ort in Deutschland, an dem die Herrnhuter unbehelligt und in Frieden leben konnten: Auch in Neuwied wurden weitreichende Privilegien für sämtliche Religionsgruppen erlassen, was zur Folge hatte, dass sich ab 1750 auch in der Deichstadt Herrnhuter ansiedelten und eine „Gemeine“ gründeten. Und auch in Neuwied hat die Glaubensgemeinschaft deutliche Spuren hinterlassen.

Am Sonntag, 25. August, können Interessierte im Rahmen einer Führung der Tourist-Info das Herrnhuter Viertel in der Neuwieder Innenstadt entdecken. Dabei wird das ganze Herrnhuter Karree, das sich mit seiner eigentümlichen Architektur erkennbar vom restlichen Stadtbild abhebt, und insbesondere die Kirche mitsamt den Katakomben erkundet. Los geht es ab 14 Uhr vor der Herrnhuter Kirche, wer teilnehmen möchte, zahlt sechs Euro. Kinder unter 14 sind für vier Euro dabei, für unter 6-Jährige ist die Teilnahme kostenlos. Interessierte können sich bis zwei Tage vor dem Führungstermin bei der Tourist-Information telefonisch unter 02631/802 5555 oder während der Öffnungszeiten vor Ort, Marktstraße 59, anmelden.

Foto: Simon Zimpfer
Das Herrnhuter Viertel sticht durch seine besondere und einheitliche Architektonik deutlich aus dem übrigen Neuwieder Stadtbild heraus.